Menu

MIKA TAANILA: THE EARTH WHO FELL TO MAN


09.06. – 26.08.2017

Künstler und Filmemacher Mika Taanila ist einer von sechs Künstlern, die gegenwärtig im Nordischen Pavillon auf der 57. Biennale in Venedig vertreten sind. Salon Dahlmann, Berlin und Balzer Projects, Basel, freuen sich, eine Einzelausstellung von Taanilas neusten Projekten vorzustellen: die Video-Installation und Cut-Out Buch-Arbeit The Earth Who Fell To Man.

Die Videoinstallation TEWFTM ist eine Fortsetzung Taanilas reduktionistischer Film- und Klangarbeiten, wie My Silence von 2013. Die Eliminierung des zentralen filmischen Elements, die menschliche Form, verwandelt den Film in eine „gelöschte Erzählung“. Die Arbeit basiert auf Nicolas Roegs Film „The Man Who Fell to Earth“ (1976) mit David Bowie, nur ohne Menschen. Landschaften, Gebäude, Kulissen, Straßen, Himmel und die Erde laufen in einer scheinbar chaotischen Ordnung verkehrt herum auf dem Bildschirm und werden akustisch durch Erdbeben und Erdrutsche begleitet.

Im Rahmen seines Projekts Film Reader für den Nordischen Pavillon in Venedig zeigt Taanila auch eine Serie präparierter Filmbücher. Anstelle einer formalen Textbearbeitung werden die Bücher mit verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmitteln wie Skalpellen, Bohrer und Pistolen bearbeitet, wodurch ein Prozess parallel zum herkömmlichen Filmschnitt, z. B. dem „Splicing“ erzeugt wird. Diese so behandelten Bücher gehören thematisch zu den „bewegten Bildern“ im buchstäblichen Sinne: Immaterielle Ideen des filmischen Schreibens und Lesens verwandeln sich in unheimliche filmische Collagen.

Archivierung, Erinnerung, Technologie- und Medien-Nostalgie sowie Archäologie der Zukunft stehen im Mittelpunkt von Mika Taanilas Arbeiten. Erfolgreich fordert er die Schnittstellen von Kunst, Fotografie und Film heraus. Als Teil seiner künstlerischen Praxis kann er mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Bearbeitung von Film und Video (sowohl analog als auch digital) für sich nutzen und sie thematisch und visuell in seinen Arbeiten umsetzen. Viele Titel in seiner Filmografie basieren auf archivarischen Fundstücken seiner cinematografisch-archäologischen Sammlung.

Mika Taanila (*1965) lebt und arbeitet in Helsinki.