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ACH, DIE SIND JA HEUTE SO UNPOLITISCH


13.09. – 26.11. 2016

Sammlung Haus N und Sammlung Wemhöner – Eine Initiative der Mittleren Zusammenarbeit 
Eingeladen vom Salon Dahlmann

Julius von Bismarck, James Bridle, Ben Thorp Brown, Julian Charrière, Jana Gunstheimer, Ivan Grubanov, Alfredo Jaar, Alicja Kwade, Alex Lebus, Andreas Mühe, Katja Novitskova, Yuri Pattison, Hannah Perry, Bettina Pousttchi, Nicolai Rapp, Michael Sailstorfer, Santiago Sierra, Kaari Upson, Brigitte Waldach

Hektographierte Flugblätter vor dem Schultor, die Einführung einer Raucherecke, ein Bandkeller, auf Demos gehen, hinter roten Spruchbändern, Wandzeitungen, Jeans als Haltung, lange Haare, BW Parka, Anti AKW, Pershing II – so kannten wir es, Heiner Wemhöner, Gunda und Peter Niemann. Das ist lange her, war damals richtig und wichtig, ist aber vorbei. Heute sitzen die 68er an den Hebeln der Macht und fordern Ehrerbietung für das Erkämpfte in Form von „weiter so“ auf dem einstmals richtigen Weg. Das ist eher Kampfsentimentalität als Sorge um den Fortgang der Welt. Bedenkt man, dass am Ende der 60er Jahre nur ein Bruchteil der Jugend echte 68er waren, stellt sich die Frage, woher heute so viele aufrechte Kämpfer aus den alten Zeiten kommen.
Was wiederum die Frage aufwirft, warum es heute verhältnismäßig weniger politische Kämpfer gibt:  Warum ist die Wahlbeteiligung bei der jungen Generation heute so gering, warum sind so wenige von ihnen in Gewerkschaften oder Parteimitglied?

Es scheint:
Politisch ist heute anderes.
Politisch sein ist heute anders.
Politisch agieren geht heute anders.
Und wir fragen uns:
Wie politisch ist man heute?
Wer ist heute politisch?
Was treibt heute Leute an, politisch zu handeln?
Wie handeln heutzutage Leute, die politisch sind?

Es sind diese Fragen, mit der sich die Ausstellung „ach, die sind ja heute so unpolitisch.“ auseinandersetzt. Und mit der sich die „Mittlere Zusammenarbeit“ erneut der Öffentlichkeit präsentiert: Im Salon Dahlmann zeigen die Sammlung Wemhöner und die Sammlung Haus N ausgewählte Arbeiten, die in einen anderen Kontext gesetzt neue Sichtweisen generieren.

Die „Mittlere Zusammenarbeit“ ist eine Initiative von Peter Niemann. Sie macht mittelgroße Privatsammlungen der Öffentlichkeit zugänglich und fördert den Austausch und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Sammlungen. Der Salon Dahlmann  empfiehlt sich als Schnittstelle und Bühne, auf der diese dialogischen Prozesse sichtbar gemacht werden.